DEUTSCH-SÜDWESTAFRIKA 1897-1919

Im Jahr 1883 kaufte der deutsche Kaufmann Adolf Lüderitz von den einheimischen Ureinwohnern die Bucht Angra Pequena und schuf damit die erste dauerhafte europäische Präsenz in dieser Region. Am 7. August 1884 übernahm die deutsche Regierung die Kolonie offiziell unter ihren Schutz und hisste die deutsche Flagge über Angra Pequena, das nun in Lüderitzbucht umbenannt wurde. In den folgenden Jahren wuchs der deutsche Besitz durch Verträge mit mehreren einheimischen Stämmen. Mitte der 1890er Jahre kontrollierte Deutschland einen großen Teil des Gebietes und die deutsche Bevölkerung zählte etwa 1000 Siedler.

Von Mitte der 1890er Jahre bis 1907 erlebte die Kolonie eine Reihe von Aufständen, die eine dramatische Eskalation der deutschen Militärpräsenz zur Folge hatten. Im Jahr 1907 besiegten deutsche Truppen die einheimischen Rebellen und die Kolonie erhielt Selbstverwaltung.

Wie bei den meisten anderen deutschen Kolonien war Deutsch-Südwestafrika beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs weitgehend unverteidigt. Am 9. Juli 1915 kapitulierten die deutschen Kolonialtruppen vor den südafrikanischen Streitkräften, was das Ende der deutschen Präsenz in der Region bedeutete.